Mittwoch, 26. Dezember 2012

Vietnam - ein Land zum Verlieben

Meinen letzten Eintrag meines Reiseblogs widme ich der besten und schönsten Reise überhaupt - Viêt Nam. Meine Eindrücke und Erlebnisse darf ich euch einfach nicht vorenthalten...

Vor meiner 10-tägigen Reise gab es noch einen kurzen Stopover in Singapur. Zwar eine schöne, saubere Stadt ohne nervende Asiaten - was uns positiv überrascht hat - aber auch eine Stadt, die für mich persönlich nicht viel zu bieten hat. Wir hatten einen Hop-On-Hop-Off Bus genommen und so die Stadt erkundet. Als wirkliches Reiseziel kann ich diese Stadt nicht empfehlen, aber als kurzen Aufenthalt durchaus sehenswert.

Wir waren zu 8 unterwegs, Finninen, Deutsche und Österreicherinnen. Perfekte Kombination. Unser Vietnam Trip startete in Ho Chi Minh, eine Stadt mit ca. 7 Millionen Einwohnern. Wir begannen den ersten Tag mit einer Tour zu den Kriegstunneln von Cu Chi. Mit einem Guide wurden wir über ein Gelände geführt, wo wir Dschungelfallen und Tunnelsysteme betrachten konnten. Zum Schluss hatte man noch die Möglichkeit an einer Schießanlage seine Schießkünste unter Beweis zu stellen. Alles in allem eine inszenierte Show für geschichtshungrige Touristen.


Weiter gings zum Nationalpark Cát Tîen - wunderschön, so gut wie keine Touristen und Erlebnis pur. Nach einer kurzen Flussüberfahrt erwartete uns schon unser Guide. Wir mussten uns so Art Strümpfe anziehen, die bis zum Knie reichten und darauf irgendein Gift geben, das Blutegel fernhält. Wir hatten nämlich eine 5km bzw. 10km hin und retour Strecke zu Fuß durch den Dschungel vor uns, welche uns zu einem wunderschön gelegenen Crocodile-lake führte. Der Weg war zwar nicht anstrengend, aber man musste auf jeden Schritt achten und nebenbei noch Blutegel von den Füßen entfernen und Schlangen auf Bäumen betrachten. :) Am Ende erwartete uns ein kleiner See, rundherum Wälder, Berge und einfach Ruhe. Der Ort war so friedlich, dass wir dort einfach 1,5h saßen und die Stille der Natur genossen. Nach einem wirklich anstrengenden aber wunderschönen Tag freuten wir uns schon auf unseren nächsten Stop - Dà Lat.

Diese Stadt liegt auf 1.500m und wir durften das erste mal seit laaaanger Zeit unsere Pullis und Socken auspacken. Ich hab mich richtig wohl gefühlt, manch anderer hatte mit der "kalten" Temperatur zu kämpfen. Wir buchten eine Tour und jeder von uns bekam einen eigenen Motorbike-Fahrer. Es war ein richtiges Erlebnis die Umgebung zu erkunden. Wir wurden mit Kaffeeplantagen, Wasserfällen, Blumenfeldern, tollen Aussichtspunkten und jeder Menge Spaß belohnt. Ich habe richtig Heimweh bekommen, die Region war einfach so ähnlich wie Österreich. Ein bisschen kalter Wind, ein Art Herbstlicht, Berge, Felder und Wälder erinnerten mich nur zu gut an die Heimat. Abends machten wir noch die Stadt unsicher, besuchten traditionelle Food-Märkte und gaben unser Bestes beim Karaoke singen.
Die darauffolgenden zwei Tage entspannten wir an der Küste von Nha Trang und buchten eine Bootstour - welches sich als Partyboot mit ca. 50 weiteren partywütigen Touristen herausstellte. Eine nette Abwechslung zu unserem stressigen Kulturprogramm...

Nach zwei entspannenden Tagen ging's mit dem Nachtbus weiter Richtung Hôi An. Der Sleeping-Bus war richtig aufregend. Jeder von uns bekam einen Platz in so etwas wie einem "Stockbett" zugewiesen. Man konnte sich weder anschnallen, geschweige denn hätte man darin Platz, wenn man dick wäre. Allein meine Größe machte mir schon zu schaffen. Ich hatte jedoch Glück und bekam die letzte Reihe zugewiesen, wo ich dann neben zwei meiner Mitreisenden schlafen durfte und somit weder runterfallen konnte noch fremde Asiaten betatschen musste. Die 12h Fahrt vergingen eigentlich relativ schnell und immerhin konnte ich ein bisschen schlafen.
Angekommen in Hôi An spazierten wir gleich durch das kleine Städtchen und mussten feststellen, dass man wirklich billig einkaufen kann. Mit 6 Frauen wurden die folgenden Stunden für unsere zwei männlichen Begleiter zur Qual. Ein Schneider nach dem anderen wurde besucht, Kleider und Winterjacken genäht und nach kurzer Zeit freute sich jede von uns über neue Kleidung, maßgeschneidert und seeeehr, seeeehr billig. Die Stadt an sich ist wunderschön an einem Fluss gelegen und erinnerte uns ein bisschen an südeuropäische Städte. Bei einer Bootstour konnten wir noch ein bisschen relaxen und alte Fischer bei ihrer Arbeit beobachten.

Die letzte Station unserer Reise führte uns nach Hue. Dort freuten wir uns über einen gemütlichen Park, den ersten, den wir die letzten Monate gesehen hatten. Einfach gemütlich in der Wiese liegen und die Wolken beobachten - ach wie ich das bei all dem Staub, Lärm, Verkehr und Hektik in Bali vermisst habe. Die Stadt erkundeten wir dann mit Fahrrädern, bzw. setzten wir uns in einen Art Stuhl, ließen uns durch die Gegend kutschieren und blieben bei verschiedensten Orten stehen.

Eine wunderschöne, aufregende Reise nahm nach 10 Tagen ein Ende und es bleiben nicht nur viele neue Eindrücke und Erlebnisse sondern auch die Gewissheit, eines Tages in dieses magische Land zurückzukehren...